Neues Deutschland: zum Gipfeltreffen Chirac - Merkel
Archivmeldung vom 24.02.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittBundeskanzlerin Angela Merkel hat keinen Bock darauf, in ein paar Jahren wieder vor demselben Problem zu stehen. Sagte sie gestern, nachdem sie mit dem französischen Präsidenten die Airbus-Krise rum und num gewendet hat. Verständlich. Das Bild, das Politiker angesichts von Plänen und Entscheidungen in den Manageretagen dieser Welt abgeben, ist bisweilen fast mitleiderregend.
Man denke an Merkels Parteivize Jürgen Rüttgers im
Herbst 2006 vor den Toren des BenQ-Werkes: Von Sauerei hat der
nordrhein-westfälische Ministerpräsident damals gesprochen und von
Wut. Und es schien nicht, als sei dies alles nur Theater. Eher
erinnerte es an Ohnmacht.Und wer wählt die schon?!
Ob sich Merkel und Chirac, ihre gemeinsame Aufforderung zu fairer
Lastenverteilung zwischen den beteiligten Ländern, die
Unisono-Beschwörung eines Gleichgewichtes zwischen sozialen und
wirtschaftlichen Folgen gegenüber den Airbus-Bossen diesmal als
mächtiger erweisen, wird nächste Woche zu besichtigen sein. Zumindest
dürften die beiden mit der Versicherung, das Unternehmen treffe seine
Entscheidungen eigenverantwortlich und man stehe nach wie vor hinter
Airbus, die Konzernspitze nicht zu einem wirklichen Neustart
veranlassen. Vielleicht werden in ausbalancierter Anzahl hier wie da
Standorte geschlossen und Tausende Arbeitsplätze gefährdet - und
Merkel und Chirac sind noch stolz darauf. Und können also auf die
nächste Hiobsbotschaft warten.
Quelle: Pressemitteilung Neues Deutschland