Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema Schulpolitik
Archivmeldung vom 01.09.2010
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.09.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittVon wegen Fundamentalopposition: Überraschend offen geht die FDP in der Schulpolitik auf SPD und Grüne zu. Erstmals besteht damit in Nordrhein-Westfalen die Chance, über Partei- und Koalitionsgrenzen hinweg einen Konsens darüber zu erzielen, wie und was gelernt werden soll. Länger gemeinsam Schulpolitik gestalten statt Reformitis im Fünfjahrestakt - das wäre in der Tat ein Meilenstein.
Die grüne Schulministerin Sylvia Löhrmann hat die Tür weit offen gelassen. Nicht per Dekret von oben will sie die vor allem von der SPD heiß geliebte Gemeinschaftsschule durchdrücken, sondern nur im Einzelfall genehmigen - und das auf der Rechtsgrundlage, die noch von der schwarz-gelben Vorgängerregierung stammt. Ein langfristiger Konsens wird jedoch nur möglich sein, wenn auch die CDU mitmacht. Die aber sieht in der rot-grünen Gemeinschaftsschule einen Frontalangriff auf die Gymnasien im ländlichen Raum. Wollen SPD und Grüne wirklich eine Gemeinschaftslösung, müssen sie die Argumente der CDU ernst nehmen. Konsens bedeutet Kompromiss. Der ist leider noch nicht absehbar.
Quelle: Westfalen-Blatt