Südwest Presse: Kommentar zu Porsche
Archivmeldung vom 26.09.2005
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEinmal mehr ist Porsche-Chef Wendelin Wiedeking ein Überraschungscoup gelungen. Der hochprofitabel arbeitende Stuttgarter Sportwagenbauer wird bei Volkswagen zum größten Aktionär aufsteigen. Darüber dürfen sich vor allem die Mitarbeiter des größten Autokonzerns Europas freuen.
Denn die Porsche-Beteiligung bringt dem strauchelnden Autoriesen VW
vor allem eines: langfristige Sicherheit in den
Eigentumsverhältnissen. Diese erleichtert die Sanierung des
angeschlagenen Konzerns, die den Mitarbeitern wohl noch einiges an
Einschnitten abverlangen wird. Die stabile Aktionärsstruktur schützt
VW zudem vor einer feindlichen Übernahme ausländischer
Finanzinvestoren, selbst wenn der Europäische Gerichtshof das
VW-Gesetz aufheben sollte.
Bei dem Geschäft vergisst Wiedeking, der sich zur gesellschaftlichen
Verantwortung von Unternehmen und dem Standort Deutschland bekennt,
nicht die eigenen Interessen. Denn die Unabhängigkeit von VW kommt
Porsche zugute. Schließlich arbeiten beide Konzerne auf mehreren
Gebieten zusammen. Daher sichern die Stuttgarter mit dem Aktienkauf
auch eigenes Geschäft ab.
Obendrein lohnt er sich. Denn die Dividendenzahlung von VW beschert
Porsche höhere Einnahmen, als die Barreserven Zinsen bringen. So
zeigt Wendelin Wiedeking einmal mehr: Selbst in einer Krise gibt es
Lösungen, von denen alle Beteiligte profitieren.
Quelle: Presemitteilung Südwest Presse