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Neue OZ: Kommentar zum Atomausstiegs-Abkommen

Archivmeldung vom 09.02.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.02.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Für die Große Koalition kommt es derzeit dicke. Nach dem Glos-GAU demonstrieren die politisch Zwangsverheirateten, dass die Halbwertzeit für das Abkommen zum Atomausstieg gegen null geht. Der Disput um den Nutzen der Atomkraft wird dieses Jahr ein Top-Thema des Bundestagswahlkampfes.

Minister Gabriels Warnung davor verwundert nicht. Zur Sprache käme dann vermutlich auch seine Kohlepolitik, die so klimafreundlich nicht ist.

Dennoch: Wer - wie die Mehrheit der Deutschen - wenig von Kernkraft hält, wird sein Kreuzchen nicht bei CDU/CSU oder FDP machen, weil beide für die Abkehr vom Atomausstieg sind. Kritiker der Kernkraft sollten bedenken: Sie liefert nahezu CO2-frei Strom und ist derzeit für die energieintensive Industrie Garant für verlässliche Versorgung.

AKW-Freunden muss klar sein: Für einen positiven Klimaeffekt wären weltweit etwa 1300 Atomkraftwerke notwendig - dreimal so viel wie jetzt. Die begrenzten Uranvorkommen würden noch schneller schmelzen. Doch selbst bei massivem Ausbau könnte Kernkraft nur ein Zehntel des globalen Gesamtenergieverbrauchs decken. Hinzu kommt: Jedes Jahr fallen in Deutschland 400 Tonnen hochradioaktiver Müll an. Entsorgung ungewiss. Das Traurige beim Konflikt um Kernkraft: Er führt zu Denkblockaden und verhindert, sichere und natürliche Ressourcen nutzende Energiestrategien zu entwickeln.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung

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