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WAZ: Opel-Krise - Wildwest-Manieren

Archivmeldung vom 04.03.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.03.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Nicht vom Tisch, vom Tisch, nicht vom Tisch: Die Informationspolitik des Managements von General Motors ist bemerkenswert. Jetzt also wissen wir, was immer schon zu erahnen war: Die Schließung von Werken wäre wohl aus betriebswirtschaftlicher Sicht das Beste.

Lässt der Boss wissen. Nachgerade dreist ist es, dies zu verkünden, nachdem die Politik zunehmend ihre Unzufriedenheit über die bisherigen Konzepte äußerte. Unerträglich ist es, die Botschaft mit dem Hinweis zu versehen, dass Spaniens Regierung bereit ist, 200 Millionen Euro für das Unternehmen zu garantieren, und die Briten auf gutem Wege dorthin seien. Das ist Erpressung in Wildwest-Manier. Das kann, das darf sich die Politik nicht bieten lassen. Sie ist ohnedies schon durch den selbst entfachten öffentlichen Druck und Fast-Zusagen schwer in der Defensive. GM hat eindeutig überzogen, und es stellt sich allmählich die Frage, ob man es hier überhaupt mit seriösen Geschäftspartnern zu tun hat. Es passt ins Bild, dass GM jetzt plötzlich bereit ist, auch die Mehrheit an Opel-Europa zu verkaufen. Der Konzern sollte sich klar werden, was er will.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung

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