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WAZ: Dokument der Hilflosigkeit

Archivmeldung vom 15.08.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.08.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Mit der recht ungewöhnlichen Erklärung an Andrea Ypsilanti und die Weltöffentlichkeit versucht die SPD-Spitze, den Eindruck zu erzeugen, sie sehe dem Treiben in Hessen nicht tatenlos zu.

Tatsächlich aber dokumentiert das Schreiben von Kurt Beck und seinen Stellvertretern präzise die Hilflosigkeit der Führung. Alle Argumente, Drohungen und Appelle sind an Ypsilanti abgeprallt. Die SPD wird, und da hilft verbale Distanzierung wenig, mit ansehen müssen, wie der Wortbruch in Hessen sich der Vollendung nähert.

Ein Scheitern Ypsilantis schon bei der Wahl zur Ministerpräsidentin wäre zwar unendlich blamabel und könnte sogar Kurt Beck den Vorsitz kosten. Vielleicht wäre es dennoch das geringere Übel im Vergleich zu der Duldung einer rot-grünen Minderheitsregierung durch die Linken, die sich gerade in Hessen durch Unberechenbarkeit auszeichnen.

Man stelle sich vor, wie die Linkspartei im Jahr der Bundestagswahl die Sozialdemokraten in Wiesbaden wahlkampfwirksam gängelte, um zu beweisen, was Oskar Lafontaine gern hätte: dass die Linke den Kurs der SPD steuert. 

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (von Angela Gareis)

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