Mittelbayerische Zeitung: Kein Frieden in Sicht
Archivmeldung vom 20.08.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer ewige Krieg zwischen Israelis und Palästinensern hat wieder eine neue Eskalationsstufe erreicht, leider. Selbstmord-Attentäter massakrieren Touristenbusse, die israelische Luftwaffe zerstört Kommandozentren und Waffenschmieden in Gaza. Daraufhin werden von dort Raketen auf Farmen und Kindergärten abgefeuert. Attacke und Rache schaukeln sich gegenseitig hoch - so, wie wir es seit vielen Jahrzehnten mit Betrübnis sehen müssen. Und immer wieder ist von Hoffnungen auf Frieden im Nahen Osten die Rede. Davon sollten wir uns verabschieden.
Es wird zwischen Palästinensern und Israelis keinen Frieden geben, nur Perioden mit relativer Ruhe mit weniger Gewalt. Denn beide Seiten vergeben sich nichts. Das ist spätestens seit dem Juli 2000 offenkundig. Damals zeigte Yassir Arafat in Camp David sein wahres Gesicht: Er lehnte 90 Prozent des Westjordanlandes, den Gazastreifen, Ost-Jerusalem als Hauptstadt, zwei Highways und eine Eisenbahnverbindung durch die Negevwüste, dazu einen riesigen Entschädigungsfonds für früheres palästinensisches Land als "zu wenig" für seinen künftigen Staat ab. Er wollte ganz Israel besenrein und "judenfrei" zurück. Israel betrachtet das Gebiet als ureigenstes heiliges Land und denkt nicht im Traum daran, seine Siedlungsbauten zu beschränken. Es ist kein Frieden in Sicht, weil beide Seiten sich in diesem Dauerkonflikt längst eingerichtet haben. Israel ist militärisch stark wie nie. Das muss es auch sein. Es ist lebenswichtig. Alle friedlichen Konzessionen an die Palästinenser brachten nicht das Geringste. Sobald der Iran in seiner Wüste den ersten Atomtest absolviert, ist die nächste und wohl gefährlichste Stufe erreicht. Dem müssen wir ins Auge sehen.
Quelle: Mittelbayerische Zeitung (ots)