Nord Stream 2: Im Schwitzkasten der USA
Archivmeldung vom 23.12.2019
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Freigeschaltet durch André OttTed Cruz, republikanischer Senator im Washingtoner Kongress, seines Zeichens Dauer-Kandidat für die Präsidentschaft der USA, und sein Kollege Ron Johnson scheuen nicht davor zurück, einen Erpresserbrief gegen Edward Heerema zu schreiben und abzuschicken. Heerema ist Direktor der Schweizer Firma Allseas Group, die die Bauarbeiten der umkämpften Nord Stream 2-Pipeline in einem Konsortium anführen.
Obwohl selber ohne Zugang zu den Meeren, verfügt die Schweizer Allseas
Group über das weltweit leistungsfähigste Schiff zur Verlegung von
Gasröhren auf dem Meeresgrund. In bester Wildwestmanier drohten die
Senatoren Cruz und Johnson dem Schweizer CEO massiven Stress an, wenn er
nicht sofort aufhört, Pipeline-Rohre in der Ostsee zu verlegen.
Zuvor hatte der Republikaner Ted Cruz bereits mit seiner Kollegin Jeanne
Shaheen von den Demokraten das tatsächlich so genannte „Gesetz zum
Schutz von Europas Energiesicherheit“ in beiden Häusern des Washingtoner
Kongresses durchgepaukt. Ein Gesetz wohlgemerkt, meine Damen und
Herren, nicht etwa eine Resolution. Nun stelle mensch sich einmal vor,
der deutsche Bundestag würde ein „Gesetz zur Durchsetzung sozialer
Gerechtigkeit im US-Bundesstaat Texas“ einstimmig verabschieden. Wäre
bizarr, und die Weltgemeinschaft würde zu Recht den Kopf schütteln über
eine solche Verirrung menschlichen Geistes. Nun ist es aber ja so, dass
die USA eben etwas anderes ist als ein Staat unter vielen anderen
Staaten.
Die USA haben ganz einfach das Recht des Stärkeren auf ihrer Seite, und wähnen sich selber unverwundbar. Hat bis dato bis auf Vietnam und den Iran auch prima funktioniert. Und obwohl unser Außenminister Heiko Maas alles was er in der Politik darstellt, den pro-amerikanischen Seilschaften in diesem unserem Lande verdankt, fiel auch ihm der eklatante Bruch internationaler Regelwerke im Falle der US-amerikanischen Sanktionspolitik auf. Er sagte nämlich zu den US-Erpressungsmanövern: „Die europäische Energiepolitik wird in Europa entschieden, und nicht in den USA … Eingriffe von außen und Sanktionen mit extraterritorialer Wirkung lehnen wir grundsätzlich ab.“…weiterlesen hier: https://kenfm.de/tagesdosis-21-12-201...
Quelle: KenFM von Hermann Ploppa