Neue OZ: Kommentar zur Autoshow in Detroit
Archivmeldung vom 07.01.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEine Stimmung wie auf einer Totenmesse drohe der am Sonntag beginnenden Autoshow in Detroit, heißt es in einer Agenturvorschau. Das liegt angesichts der erschreckenden Jahresbilanz 2008 und der miserablen Auftragslage der Fahrzeughersteller nahe. Doch eine erfolgreiche Messe muss positiv nach vorn schauen und Problemlösungen aufzeigen.
In dieser Hinsicht haben Branchentreffen in den USA Schwächen, an denen deutsche Manager nicht unschuldig sind. So betrachtet es Daimler-Chef Dieter Zetsche als Verdienst, einst bekannte US-Rapper mit einer spritschluckenden neuen Chrysler-Limousine begeistert zu haben, die er als Chef der damaligen US-Tochter in New York vorgestellt hatte.
Bei Daimler wird man es ungern hören, aber die von großen Geländewagen, Pick-ups und Vans dominierte Modellpalette bei Chrysler, für die der jetzige Chef Robert Nardelli kürzlich im US-Kongress heftig gerügt wurde, hat Zetsche mit zu verantworten. Unter seiner Regie wurden solche Auto-Dinos entwickelt, als es die sparsame A-Klasse und den Smart schon fast ein Jahrzehnt auf deutschen Straßen gab.
Der Autoshow in Detroit ist zu wünschen, dass sie den neuen Geist widerspiegelt, der sich in Sachen Klimaschutz und Verkehr inzwischen auch in den USA durchgesetzt hat. Nicht zuletzt deshalb, weil sich die Branche im Herbst in Deutschland wieder trifft - auf der IAA in Frankfurt.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung