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Rheinische Post: Heikle China-Reise

Archivmeldung vom 27.08.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.08.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Jens Brehl

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat bei ihren Auslandsreisen gezeigt, dass sie sich nicht scheut, Auge in Auge mit ihren Amtskollegen auch brisante Fragen offen anzusprechen - insbesondere bei Verstößen gegen die Menschenrechte. Dem US-Präsidenten Bush ersparte sie das Thema Guantanamo so wenig wie dem russischen Präsidenten Putin das Thema Tschetschenien.

Die Kombination von weiblichem Charme und Verzicht auf Imponiergehabe einerseits mit dem Mut zu streitigen Gesprächen andererseits scheint ein wesentliches Element für Merkels außenpolitische Erfolge zu sein. Bei ihrem Besuch in China wird heute das diplomatische Geschick der Kanzlerin ganz besonders herausgefordert. Der Verdacht, aus China seien deutsche Regierungs-Computer ausspioniert worden, verlängert nur die Liste heikler Themen. Sie reichen von eklatanten Verstößen gegen die Menschenrechte über Produkt-Piraterie und Klimaschutz bis hin zum rücksichtslosen Kampf um Rohstoffe etwa in Afrika. Die chinesische Führung ist erkennbar bemüht, als Gastgeberin der Olympischen Spiele 2008 eine gute Figur zu machen. In dieser Lage könnte sie zu Zugeständnissen bereit sein - wenn sie dennoch ihr Gesicht wahren kann.

Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post

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