Neue OZ: Welche Krise?
Archivmeldung vom 22.08.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittOptimismus erster Güte spricht aus der Einschätzung der aktuellen wirtschaftlichen Lage durch die Kanzlerin, den Arbeitgeberpräsidenten, den Chef der Bundesagentur für Arbeit und diverse Manager.
"Krise, welche Krise?", fragen sie und sprühen vor Optimismus. Ist diese Beurteilung richtig? Niemand weiß es. Schwarzmalerei ist sicher nicht angesagt, aber die weltweiten Warnzeichen dürfen nicht außer Acht gelassen werden. Mit Blick auf Deutschland heißt das: Volle Auftragsbücher sind schön, aber ausgelieferte Werkstücke bleiben etwa in der Maschinenbaubranche inzwischen vielerorts ohne Nachfolgeorder. Die Auslastung der Betriebe ist im Moment noch sehr gut, Überstunden sind an der Tagesordnung. Das gilt zum Beispiel auch für die inländischen Automobilbauer. Sie ließen in diesem Jahr oftmals die Werksferien Ferien sein und arbeiteten durch - und sei es mit angelernten Studenten, die die gute Bezahlung gerne mitnahmen.
Weltweit ungelöste Finanzprobleme, in Europa wie in den USA, lassen den Ausblick in die wirtschaftliche Zukunft aber nicht gerade rosig erscheinen. Wenn die Staaten schon nicht mehr wissen, wie sie ihre dringendsten Ausgaben etwa für Soziales und Gesundheit bezahlen sollen, haben sie auch kein Geld, neue Schulen oder Kindergärten zu finanzieren, die Mitarbeiter dort zu entlohnen oder auch Infrastrukturprojekte wie den Ausbau der Verkehrsnetze anzukurbeln. All diese Ausgaben ziehen Beschäftigung für Millionen nach sich, kurbeln produzierendes Gewerbe und Dienstleistungen an.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)