Neue Westfälische, Bielefeld: Nichts ist perfekt
Archivmeldung vom 29.12.2009
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.12.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer vereitelte Terroranschlag des Nigerianers Umar Faruk Abdulmutallab auf ein amerikanisches Passagierflugzeug hat auch in Deutschland wieder eine Debatte um die Sicherheit auf Flughäfen entfacht. Politiker, wie der CSU-Innenexperte Hans-Peter Uhl, fordern einen besseren Datenaustausch. Die Gewerkschaft der Polizei kritisiert den Einsatz und die niedrigen Gehälter der privaten Sicherheitsdienste.
Und auf europäischer Ebene nimmt man erneut Nacktscanner ins Kalkül. All diese Reaktionen mögen verständlich sein, aber sie sind auch überzogen. Sicherlich hat es in den USA eine schwerwiegende Panne gegeben. Das Sicherheitssystem hat versagt. Die Fehler müssen analysiert und für die Zukunft abgestellt werden. Selbstverständlich muss auch die Technik für die Kontrollen auf der ganzen Welt weiterentwickelt werden. Terroristen dürfen auf den Airports keine offenen Tore finden, durch die sie ungehindert marschieren können, um ihre verheerenden Attentate auszuüben. Leider wird sich ein solcher Anschlag aber niemals völlig verhindern lassen. In jedem Sicherheitssystem - und sei es dem Anschein nach auch noch so perfekt - wird irgendwann wieder ein Fehler gemacht oder sich eine kleine Lücke finden lassen. Nicht nur die Amerikaner, auch die Deutschen haben Lehren aus den Terroranschlägen der Vergangenheit gezogen. In der Bundesrepublik wurde Anfang 2005 das Luftsicherheitsgesetz verabschiedet. Danach haben die Bundespolizei und Luftsicherheitsbehörden umfassende Befugnisse, um Personen und Gepäck an Flugplätzen zu durchsuchen und zu durchleuchten. Auch die Zuverlässigkeitsprüfungen von Bediensteten wurden verschärft. Das Gesetz ist ausreichend und es wird angewendet. Jeder, der von Deutschland in die Welt hinausfliegt, bekommt das zu spüren.
Quelle: Neue Westfälische