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Rheinische Post: Israel überrascht

Archivmeldung vom 30.03.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.03.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Parlamentswahl in Israel hat einige handfeste Überraschungen gebracht. Ehud Olmert hat mit der noch vom Übervater Ariel Scharon gegründeten Kadima-Partei nicht so punkten können wie erwartet. Damit ist er geschwächt.

Der Likud unter dem stets ehrgeizigen Benjamin Netanjahu ist untergegangen, obwohl der Ex-Premier mit einer kompromissarmen Anti-Palästinenserpolitik nach Stimmen fischte. Und die Wahlbeteiligung sank auf ein historisches Tief. Das ist nicht zu verstehen, denn Israel befindet sich in einer existentiell entscheidenden Phase. Wie geht es mit dem Staat weiter, der unter Olmert seine Grenzen endgültig festlegen will? Wie reagiert das Land, dem der Iran die Tilgung von der Landkarte androht? Was ertragen Menschen an inneren Spannungen, die jüdische Siedlungen unter Zwang räumen müssen und sich als Schutz vor Terror mit einem Wall einzumauern gedenken?

Die Koalitionsgespräche werden sehr schwierig. Olmert muss kleinere Parteien auf seine Seite ziehen, die soziale und wirtschaftliche Forderungen haben. Er ist bereits auf die Palästinenser zugegangen, setzt Daumenschrauben an mit seiner Drohung, zurück zu Verhandlungen oder wir zeichnen die Nahost-Landkarte allein. Olmert will handeln.

Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post

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