WAZ: Kriegslogik
Archivmeldung vom 14.08.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittGestern wurden die heftigsten Kämpfe aus dem Südlibanon seit Beginn des Krieges gemeldet. Gleichzeitig feuerte die Hisbollah weit über hundert Raketen auf Israel. Trotzdem ist etwas Hoffnung angebracht.
Der UN-Sicherheitsrat hat sich auf eine
Resolution geeinigt, die den Weg in Richtung friedlichere Zeiten
weisen soll. Die Regierung Israels, des Libanons und die
Hisbollah-Führung neigen offensichtlich dazu, das Angebot der
internationalen Gemeinschaft anzunehmen. Ab heute morgen sollen die
Waffen ruhen, die Gefechte vom Sonntag dienten der Kriegslogik, die
eigene Position für künftige Verhandlungen zu verbessern. Aber nicht
nur Israel und die radikalen Schiiten sind gefordert, der Ball könnte
bald ins deutsche Feld rollen. 15 000 UN-Soldaten sollen die Region
befrieden. Das „robuste“ Mandat ist de facto ein Kriegseinsatz.
US-Medien weisen darauf hin, dass Europa den Großteil der Truppe wird
stellen müssen. Deutschland ist nicht irgendwer in Europa, Berlin
wird sich dem internationalen Druck nicht entziehen können. Es wird
Farbe bekennen und Verantwortung übernehmen müssen.
Quelle: Pressemitteilung Westdeutsche Allgemeine Zeitung