Südwest Presse: Kommentar zur Deutschen Bank
Archivmeldung vom 22.06.2006
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Freigeschaltet durch Jens BrehlEin wichtiges Institut und dann auch noch in der Hauptstadt bekommt man nicht alle Tage zum Kauf angeboten. Dafür hat die Deutsche Bank gerne auch ein paar Millionen Euro mehr auf den Tisch gelegt. Ein besseres Bekenntnis zum Standort Deutschland und zu ihrem Heimatmarkt kann sie nicht geben.
Der Marktanteil von 15 Prozent in Berlin ist die Größenordnung, die
sich Vorstandschef Josef Ackermann für das Privatkundengeschäft in
der gesamten Republik wünschen würde. In Berlin setzt die Deutsche
Bank ein wichtiges Signal für ihre weitere Expansion. Die 1200 Jobs
bei der Berliner Bank seien sicher, heißt es. Bis 2010 sollen in
Berlin sogar etliche neue Stellen hinzukommen. Das zeigt, dass die
Deutsche Bank mit Zuversicht vorangeht und sich ihrer Strategie
sicher ist. Das streicht sie just an dem Tag heraus, an dem die
Dresdner Bank den Abbau von weiteren 2000 Arbeitsplätzen verkünden
muss und wenige Tage, nachdem auch die Commerzbank erneut das Kappen
von 900 Stellen mitgeteilt hat. Nichts zeigt besser, wer im
Bankgeschäft in Deutschland derzeit den Ton angibt.
Für Ackermann ist der Kauf der Berliner Bank Triumph und Genugtuung
zugleich. Bislang musste er sich in seinem Heimatmarkt eher Kritik
erwehren: am drastischen Personalabbau zwischen 2002 und 2004, an
seinen hohen Bezügen und an seiner Rolle im Fall Mannesmann.
Quelle: Pressemitteilung Südwest Presse