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WAZ: Trauriges Versagen

Archivmeldung vom 25.09.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.09.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der Tod eines Säuglings ist eine Tragödie. In NRW hat sie sich im vergangenen Jahr 687-mal ereignet. Das mag eine geringe Zahl sein im Verhältnis zu 150 000 Geburten im selben Zeitraum. Aber es gibt keinen Grund, diese Zahl einfach hinzunehmen.

Experten sagen, etliche dieser Säuglingstode seien vermeidbar gewesen, gerade hier im Ruhrgebiet. Eigentlich ist das kaum zu glauben. Wo schon ein Krankenhaus neben dem anderen steht und die Praxen der Niedergelassenen vor modernstem Gerät strotzen. Gesundheitsregion wollten wir doch sein.

Das Problem liegt aber nicht bei der Medizin allein, sondern auch bei Eltern, die diese Krankenhäuser und Praxen aus verschiedenen Gründen nicht nutzen. Zum Beispiel, weil sie unsere Sprache nicht verstehen. Kann man sich eigentlich irgendetwas traurigeres vorstellen als die Situation dieser Eltern?

In hochentwickelten Ballungsräumen wie dem unseren ist die Gesundheit nicht nur dort gefährdet, wo die Ärzte, ihre Mittel, ihre Geräte versagen. Sondern immer mehr dort, wo die Gesellschaft versagt. Auch das ist eine Tragödie.

Quelle: Pressemitteilung Westdeutsche Allgemeine Zeitung

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