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Lausitzer Rundschau: Westerwelles Kurswechsel

Archivmeldung vom 10.03.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.03.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Also doch. Als letzter Mohikaner der deutschen Politik hat nun auch FDP-Chef Guido Westerwelle verstanden: Die Liberalen brauchen dringend neue strategische Optionen, wenn sie im Fünf-Parteien-System nicht dauerhaft auf den harten Oppositionsbänken im Bund Platz nehmen wollen.

Der Kursschwenk des Vorsitzenden ist da. Es ist auch einer in eigener Sache. Die politische Realität hat Westerwelle nach den Landtagswahlen in Hessen und Hamburg rasant überholt: Kurt Beck hat seine SPD zu den Linken geöffnet, wenn auch atemberaubend stümperhaft; Kanzlerin Angela Merkel kokettiert freimütig mit den Grünen, nur Westerwelle ist bisher stur nach dem Prinzip verfahren "die oder keine". Er betonierte sich und die FDP fest an die Union. Eine fatale Selbstblockade, gegen die seine machthungrigen Parteifreunde zunehmend offen rebelliert haben. Zu Recht, denn weitsichtig agiert hat der FDP-Chef mit seiner Haltung in den vergangenen Wochen nicht. Dass er jetzt die Liberalen auch für andere Konstellation ein Stück öffnet, dürfte der Partei eine quälende Führungsdebatte erspart haben. Das ist aber nur der eine Punkt. Die Bundestagswahl 2009 wird Westerwelles größte Herausforderung. Er muss die FDP zurück an die Macht führen. Gelingt ihm das nicht, wird er kaum im Amt verbleiben. Durch den Kurswechsel könnte der Vorsitzende seinem Ziel etwas näher kommen. Die wichtigste Frage muss er trotzdem noch beantworten: Warum sollen die Bürger FDP wählen?

Quelle: Lausitzer Rundschau

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