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Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu den zwei toten Säuglingen in oder vor einer Babyklappe

Archivmeldung vom 04.01.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.01.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Zwei tote Säuglinge in oder vor einer Babyklappe - und das innerhalb weniger Stunden in Hannover und Karlsruhe. Fälle, die Kritiker dieser Einrichtungen als Bestätigung ihrer Ablehnung heranziehen werden. Die Argumentation, dass seit Einführung der Klappen die Zahl der getöteten Kinder in Deutschland nicht gesunken ist, lässt sich keineswegs widerlegen.

Auf der anderen Seite müssen aber die Säuglinge gesehen werden, die Mütter in größter seelischer Not in einem dieser Babyfenster abgelegt haben. Allein 30 Fälle wurden seit dem Jahr 2000 in Hamburg gezählt. Natürlich darf niemand ernsthaft behaupten, dass die hier abgegebenen Babys ohne eine Klappe zwangsläufig getötet worden wären. Aber auch eine Prognose, dass die anonym geborenen Kinder später mit seelischen Schäden zu kämpfen haben, ist wenig hilfreich. Die Diskussionen über Wenn und Aber bringen an diesem Punkt nichts. Jedes Kind, das in einer Babyklappe abgegeben wird, hat die Chance auf Leben. Das allein zählt und ist wichtig. Selbst die Befürworter von Babyfenstern oder -klappen sehen in diesen Einrichtungen keinesfalls ein Allheilmittel. Es kann aber ein letzter Ausweg sein, wenn den verzweifelten Frauen sonst alle Türen verschlossen erscheinen. Schon deshalb müssen die Babyklappen auf jeden Fall erhalten werden.

Quelle: Westfalen-Blatt

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