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Neues Deutschland: zur Bilanz von E.on

Archivmeldung vom 11.08.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.08.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Er gebe der Politik »keine Schuld«, sagte E.on-Chef Johannes Teyssen gestern, als er bestätigte, worüber seit einer Woche spekuliert wurde: Bis zu 11 000 Stellen will der Konzern abbauen. Tatsächlich hat Schwarz-Gelb den Atomkonzernen durch die Verlängerung der Laufzeiten weiter satte Gewinne zugesichert und signalisiert, das werde so weitergehen. Rund eine Millionen Euro wirft ein abgeschriebenes AKW täglich ab.

Durchaus eine Situation, in der sich E.on und Co. zurücklehnen konnten. Gleichzeitig ist es irreführend, im Atomausstieg die Verantwortung für den Jobabbau zu suchen. Die Aktienkurse von E.on waren bereits Ende 2010 auf einem Tiefpunkt. Schon zu diesem Zeitpunkt - als weder der erneuerte Atomausstieg noch Fukushima eine Rolle spielten - hatte Teyssen eine »strategische Neuausrichtung« des Konzerns angekündigt. Passiert ist seitdem auf Konzernseite nichts. Gesellschaftlich aber hat sich die Anti-AKW-Stimmung in der Bevölkerung durchgesetzt. Statt darauf zu reagieren, hat E.on - wie auch RWE, EnBW und Vattenfall - bis zum bitteren Ende am Atom festgehalten. Sie alle haben den Trend zu Erneuerbaren Energien verschlafen und Forderungen nach einem Systemwandel durch dezentrale Energieversorgung ausgesessen. Auch die Diskussionen über Klimawandel haben den Konzern nicht bewegen können, sich von den Auslaufmodellen Atom und Kohle wegzubewegen. Diese Managementfehler sollen jetzt die Beschäftigten ausbaden.

Quelle: Neues Deutschland (ots)

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