Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Irak-Krieg
Archivmeldung vom 14.07.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAllmählich wird es zu einem Ritual. Das US-Abgeordnetenhaus hat jetzt bereits zum sechsten Mal gegen de Irak-Politik des Präsidenten gestimmt. Doch das Votum der oppositionellen Demokraten und einiger Republikaner für einen Abzug der Truppen aus dem Bürgerkriegsland wird folgenlos bleiben.
Letztlich kann Präsident George W. Bush jeden Beschluss von
Repräsentantenhaus und Senat mit seinem Veto stoppen.
Bereits mehr als 3600 US-Soldaten haben den Irak-Einsatz mit dem
Leben bezahlt. Die Ablehnung des Krieges in der Bevölkerung wächst
weiter. Und auch der im Kongress vorgelegte Zwischenbericht über die
Lage im Irak zeigt kaum Fortschritte.
US-Präsident George W. Bush macht immer mehr den Eindruck, dass er
die niederschmetternde Wirklichkeit im Irak nicht wahrhaben will.
Außenministerin Condoleezza Rice sprang ihrem bedrängten Präsidenten
bei und erklärte, man brauche noch zwei Monate Zeit, um einen
schlüssigen Weg für den Irak zu finden. Dass bis dahin ein Weg zur
Befriedung des Landes, zu einer funktionierenden Armee, zu einer
starken Polizeitruppe und einer effektiven Verwaltung gefunden werden
kann, ist unwahrscheinlich.
Und so drängt sich der Eindruck auf, dass Bush bei seinem Kurs
bleiben wird, bis seine Amtszeit abgelaufen ist. Sein Nachfolger wird
dann die schwierige Aufgabe haben, einen Ausweg zu finden. Bis dahin
werden noch viele Menschen im Irak sterben.
Quelle: Pressemitteilung Westfalen-Blatt