Rheinische Post: Sensibler Ölpreis
Archivmeldung vom 06.06.2006
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Freigeschaltet durch Jens BrehlDer Iran droht mit der Ölwaffe, und promt steigt der Preis für das Schwarze Gold. Das war zu erwarten. Kaum ein Rohstoff ist in seinem Preisgefüge so Krisen-abhängig wie Rohöl. Steigende Ölpreise haben direkten Einfluss auf die Wirtschaften aller Industriestaaten. Sie dürsten nach Öl als Schmiermittel ihrer nationalen Ökonomien.
Es geht
um Energie- und Produktionskosten, Infrastruktur bis hin zur
Arbeitsplatzsicherheit. Ein Dreh an der Preisspirale wirkt weit über
die Öl-Förderländer hinaus. Er trifft uns alle, und genau das
beabsichtigt die iranische Führung mit ihrer Drohung. Sie will mit
Angst die öffentliche Meinung bei uns manipulieren.
Der Iran spielt schon seit langem mit gezinkten Karten. Am Wochenende
hieß es aus Teheran, Iran solle an der Nutzung von Kernenergie
gehindert werden. Das ist falsch. Wie jedes Land der Welt hat er das
Recht, Kernenergie einzusetzen, unter Auflagen, die auch jeder andere
Staat zu beherzigen hat. Die notwendige Uran-Anreicherung will
Russland für die Iraner übernehmen, doch bislang blockt Teheran ab.
Das Land bezieht 80 Prozent seiner Einnahmen aus dem Ölgeschäft.
Bleiben die Einnahmen aus, wird es für die Mullahs schwierig,
politisch zu überleben. Auch sie werden von ihrer Ölwaffe bedroht.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post