Lausitzer Rundschau: Alles wieder bestens?
Archivmeldung vom 04.05.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDa werden zwei neue Studien vorgelegt, schon soll alles wieder bestens sein an den Hochschulen. Und prompt versteht auch Bildungsministerin Annette Schavan (CDU) nicht mehr, warum eigentlich so viele Studenten vor zwei Jahren auf die Straße gegangen sind, wenn doch der neue Bachelor-Abschluss einen glänzenden Berufseinstieg ermöglicht.
Schavan kann geholfen werden: Es ging bei den Protesten um die miserablen Lernbedingungen während des Studiums und nicht um die Perspektiven danach. Das ist ein gravierender Unterschied. Gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu haben, kann eben nicht das einzige Kriterium sein, ein Studium zu bewerten. Es muss auch um die Frage gehen, wie die Bedingungen sind, bis man den Abschluss erreicht hat. Wahr ist schließlich auch: Vielen Hochschulen fällt es nach wie vor schwer, die Studieninhalte den verkürzten Studienzeiten anzupassen. Zudem lässt die straffe Organisation den Studenten weiterhin wenig Freiraum, um nebenbei Geld für den Lebensunterhalt oder die Studiengebühren zu verdienen. Und dass immer mehr Bachelor-Studenten noch einen Master-Studiengang aufnehmen wollen, zwingt dazu, die Konsequenzen stärker zu bedenken - beispielsweise mit Blick auf das Angebot an entsprechenden Studienplätzen. Es bleibt also noch genug zu tun für Schavan und ihre Kollegen in den Ländern.
Quelle: Lausitzer Rundschau