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Allgemeine Zeitung Mainz: Schnell handeln

Archivmeldung vom 02.09.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.09.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Wer geglaubt hatte, die Übernahme der Dresdner Bank durch die Commerzbank würde an der Börse uneingeschränkten Applaus ernten und sogleich zu einem Höhenflug der Aktie führen, wurde gestern schnell auf den harten Boden der Realität geholt.

Das Papier stürzte zeitweilig um bis zu zehn Prozent ab und rutschte bis ans Ende des DAX. Die Börsianer trauen dem Braten nämlich nicht. Viel zu hoch sei der Kaufpreis, und ungeheuer viele Risiken steckten in dem bevorstehenden Fusionsprozess. Klarer und nüchterner kann man nicht umschreiben, wie die Aufgaben aussehen, die jetzt anstehen, will man auf Dauer die Vorteile nutzen, die durch die Übernahme zweifelsfrei entstehen. Zu überzeugen wird der Kapitalmarkt nur sein, wenn die Commerzbank-Manager unverzüglich dran gehen, ein akzeptables Konzept für den drastischen Personalabbau vorzulegen, auch wenn das die unangenehmste Aufgabe sein wird. Mindestens 9000 Jobs weltweit, allein 6500 in Deutschland, sehr viele davon im Bankenzentrum Frankfurt. Denn hier sitzen die Zentralen beider Geldhäuser, und künftig braucht man eben nur noch eine Verwaltung. Und was die Filialen angeht, so wird es auch da eine massive Bereinigung geben müssen, obwohl der neue Bankenriese erklärtermaßen auf das traditionelle Geschäft mit Firmen und Privatkunden setzt, also in die Domäne der Sparkassen und Volksbanken eindringen will und das Kundennähe an fast jeder Ecke erfordert. Das wird ein hartes Stück Arbeit, das nicht nur viel Geld, sondern zunächst auch sehr viel Sympathie kosten wird. Kommen die Baumeister der großen neuen Bank aber nicht rasch zum Ziel und überzeugen sie nicht mit Konzepten, die den massiven personellen Aderlass rechtfertigen und wirklich die Zukunft sichern, könnte der Megadeal in einem Fiasko enden.

Quelle: Allgemeine Zeitung Mainz

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