Südwest Presse: Kommentar zur Renteninformation
Archivmeldung vom 19.05.2006
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.05.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie gesetzliche Rente reicht in Zukunft mit Sicherheit nicht aus, um den Lebensstandard im Alter zu halten. Im Prinzip wissen das viele Arbeitnehmer. Aber viel zu wenige machen sich konkret Gedanken über ihre Altersvorsorge.
Daher ist die
Renteninformation ein Segen, die seit einiger Zeit jeder
Beitragszahler jährlich erhält. Voraussetzung dafür sind allerdings,
dass dort von realistischen Annahmen ausgegangen wird.
Doch den Rentenkassen geht es immer schlechter. Leider dauert es
ziemlich lange, bis die Hochrechnungen an diese Lage angepasst
werden. Das liegt nicht an den Rentenversicherern, sondern an den
Vorgaben der Politiker: Die sehen es ungern, wenn ihre Wähler
erschreckt werden, weil die Werte im Lauf der Jahre nicht steigen,
sondern fallen. Genau das ist realistisch: Es gab schon einige
Nullrunden für die Rentner, und es werden noch mehr folgen. Daher
sollte lieber keiner von jährlichen Rentensteigerungen um ein oder
zwei Prozent ausgehen, wie sie künftig in den Renteninformationen
angenommen werden.
Hinzu kommt die Inflation: 100 Euro Rente sind in zwanzig Jahren
deutlich weniger wert als heute. Erfreulicherweise gibt es hierzu
einen ausdrücklichen Hinweis samt Rechnung, was eine jährliche
Preissteigerung um 1,5 Prozent bedeutet. In den Standmitteilungen der
privaten Lebens- und Rentenversicherer fehlen solche Angaben. Sie
gaukeln ihren Kunden lieber schönere Zahlen vor.
Quelle: Pressemitteilung Südwest Presse