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WAZ: Alkoholverbote - Einfach hilflos

Archivmeldung vom 08.03.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.03.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Es ist schon putzig, auf welche Art Baden-Württemberg den Alkoholmissbrauch bekämpft. Zwischen 22 und fünf Uhr gibt's keinen Schnaps und kein Bier mehr zu kaufen. Warum nicht ab 21.50 Uhr? Und was passiert eigentlich um 18.30 Uhr?

Könnte man die abendliche Saufration im Supermarkt dann nicht komplett besorgen? Welchen Sinn machen solche Verbote dann? Man kann weiß Gott nur froh sein, dass NRW sich von solch süddeutschem Aktionismus fernhält. Viel Aufwand für einen mehr als zweifelhaften Ertrag. Es gibt sinnvollere Tätigkeiten für Ordnungskräfte und Polizisten, als Tankstellen und Supermärkte zu kontrollieren. Denn das müssen sie ja. Das ist kein Plädoyer für ungehemmte Trinkgelage, sondern für den sinnvollen Einsatz von Ressourcen. Wer gesellschaftliche Probleme mit behördlichen Regulierungen angeht, offenbart damit seine Hilflosigkeit. Das gilt auch für plumpe Verdrängungsmechanismen, zu denen Städte greifen, wenn sie sich für alkoholfreie Zonen aussprechen oder sie bereits einrichten. Wer Schnapsorgien vor der Haustür verhindern will, kann schon jetzt die Polizei rufen, um Platzverweise zu verhängen. Man braucht keine neuen Regeln, wenn man die alten konsequent anwendet.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung

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