WAZ: Respekt vor Tokio Hotel
Archivmeldung vom 06.03.2008
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.03.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Kaulitz-Brüder von Tokio Hotel haben ihren Realschul-Abschluss gemacht. Dafür gebührt ihnen - ganz ohne Häme - Respekt. Und zwar in erster Linie dafür, dass sie trotz ihres großen Erfolgs die Wichtigkeit eines solchen Abschlusses erkannt haben.
Denn eine Garantie auf dauerhaften Ruhm gibt es nicht. Zudem leben sie denen, die sie anhimmeln, Vernunft vor. Damit sind sie nicht nur Pop-Idole, sondern echte Vorbilder. Gut so!
Eins ist klar: Bill und Tom werden jetzt keine Metzger-Lehre
beginnen, sich auch nicht zu Bankkaufmännern ausbilden lassen. Aber
sie könnten es. Und das sollten sich all diejenigen Teenies
klarmachen, die auch
von der großen Karriere träumen.
Eltern kriegen oft Stehhaare, wenn die Kinder mit Macht ins
Showgeschäft wollen, sprechen von "brotloser Kunst". Zugute halten
kann man diesen Jugendlichen, dass sie immerhin Träume und Ideale
haben. Besser, als sich mit 16 Jahren einer Perspektivlosigkeit
hinzugeben.
Die große Glamour-Welt ist ein Vabanque-Spiel. Gut, wer
Alternativen in der Hinterhand hat. Das gilt sogar für Bill und Tom
Kaulitz.
Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (von Steffen Gaux)