Rheinische Post: Doping ohne Grenze
Archivmeldung vom 21.02.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDas schmutzige Geschäft mit Dopingpräparaten ist ein weltumspannendes - wie jeglicher Drogenhandel. Die Branche agiert mit modernen Kommunikationsmitteln, Landesgrenzen spielen für diese Verbrecher kaum noch eine Rolle.
Die Kämpfer für sauberen, gesunden,
fairen Sport hingegen leiden unter den Symptomen der Kleinstaaterei.
Internationales Olympisches Komitee, Welt-Antidoping-Agentur und
Fachverbände verzetteln sich mit unterschiedlichen Grenzwerten,
Vorschriften und Verfahren. Den Staaten, sogar denen der Europäischen
Union, mangelt es an Einigkeit. Während Italien - wie derzeit bei den
Olympischen Winterspielen zu sehen - und Frankreich ihre Gesetze zum
Schrecken der Betrüger mit hohem Einsatz und wenig zimperlich
umsetzen, gewähren andere Länder den Sündern Freiheiten.
Bundesinnenminister Schäuble hat sich wiederholt gegen ein
Antidopinggesetz ausgesprochen, das nicht nur den Handel, sondern
auch den Gebrauch von Epo & Co. unter Strafe stellen könnte. Er
betont die Eigenverantwortlichkeit des Sports. Sehr zur Freude der
Ganoven. Deren Umsatz auf dem Weltmarkt für Dopingpräparate beträgt
acht Milliarden Euro jährlich. Tendenz rapide steigend.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post