Rheinische Post: Offene Fragen an RWE
Archivmeldung vom 27.10.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Stolz, auf der größten Baustelle Europas zu arbeiten, ist bei den meisten Beschäftigten der Beklommenheit über das schreckliche Unglück gewichen. Der Mega-Unfall auf der Mega-Baustelle hat auf tragische Weise gezeigt, dass selbst die besten Techniker und Ingenieure in einem solchen Projekt eben nicht alles im Griff haben.
Jetzt muss penibel ermittelt werden, was zu der Katastrophe führte.
Und die RWE-Führung muss sich fragen lassen, ob nicht doch
Fahrlässigkeit am Werk war, wie gestern die Staatsanwaltschaft nicht
ausschließen wollte. Das zu klären, ist das Mindeste, was RWE den
Toten und Verletzten sowie deren Angehörigen schuldig ist. Manche
Indizien sprechen dafür, dass die Befestigung des Kesselgerüsts doch
nicht ganz vorschriftsmäßig angebracht wurde. Weil auf
Riesen-Baustellen wie in Neurath Bauarbeiter aus aller Welt
beschäftigt sind, muss es eine klare Kommunikation in einer Sprache
geben. War das immer gewährleistet?
RWE brüstet sich mit den besten Sicherheitsbestimmungen Deutschlands.
Warum ist dann unbeachtet von der Öffentlichkeit erst im September
ein Bauarbeiter ums Leben gekommen? Und warum hat die
Berufsgenossenschaft nicht schärfer geprüft? Die RWE-Führung könnte
in Bredouille kommen, wenn sie keine befriedigenden Antworten gibt.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post