ABN AMRO enteignet Kunden — Auslieferung von Edelmetallen gestoppt
Archivmeldung vom 05.04.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittHolland sehen: Nun, wenn sie ihr Gold nicht gerade bei der besagten Bank lagern, dann könnten sie gerade noch einmal Glück haben. Für die Goldeigentümer bei dieser Bank allerdings ist inzwischen alles zu spät. Sie Bank hat jetzt das Kleingedruckte in ihren Geschäftsbedingungen bemüht und den Kunden mitgeteilt, dass sie physisch kein Gold mehr zu sehen bekommen. Sie zitieren gemäß der Vereinbarungen nur ihr Recht, stattdessen kleine bunte Zettelchen dafür auszugeben. Dies bedeutet, die Kunden bekommen den Geldwert für das Gold, aber eben kein Gold mehr. Das ist ein Novum und darf durchaus als ernstes und ungutes Vorzeichen verstanden werden.
Die ABN AMRO gehört zu den größeren Fischen im Geld-Hai-Becken und ist dazu die größte Bank in den Niederlanden. Da kann so eine Maßnahme nicht gänzlich unbedeutend sein. Die perfekte Osterüberraschung für alle Edelmetall-Kunden sozusagen. Die Bank teilte ihren Edelmetallkunden in einem Schreiben wie selbstverständlich mit, dass die physische Auslieferung von Edelmetallen ab dem 1. April 2013 nicht mehr möglich sei.
Dies soll dann nicht nur für Gold gelten, sondern auch für alle anderen Edelmetalle wie Silber und Platin. Was aufgrund des Datums seiner Wirksamkeit zunächst aussieht, als könne es doch noch ein güldener Aprilscherz sein, ist aber tatsächlich bitterer Ernst der ABN. Wer des Holländischen mächtig ist, der kann sich hier ein solches Schreiben einmal ansehen.
Natürlich darf auch die Beruhigung der Kundschaft in einem solchen Schreiben nicht fehlen und die bestand darin, dass doch das Gold (und andere Edelmetalle) bei der ABN sicher aufgehoben sind. Der einzige Unterschied sei halt nur, dass es nicht mehr ausgeliefert werde. Dafür erhalten die Kunden aber den aktuellen Tageskurs in Geld ausbezahlt.
Ob dies jetzt auch den Willen und die Bedürfnisse der Kundschaft widerspiegelt, danach wurde nicht gefragt. Wenn jemand physisch Gold kauft und es bei der Bank aus Gründen der Sicherheit einlagert, dann hat derjenige meist eine andere Vorstellung davon, aber mit Sicherheit nicht die, nur noch bunte Zettelchen dafür zu bekommen. Bis zum Erhalt dieses Briefes war es auch eine gängige Vorstellung, dass man sich seine Edelmetalle jederzeit aushändigen lassen kann. Auch wenn die Rechnung für den Moment noch aufgehen mag, bezüglich des eigentlichen Willen des Kunden ist es jetzt schon eine Enteignung. Ob es ihm gelingen wird für das Bargeld eine adäquate Sicherheit wieder zu erlangen, ist höchst fraglich.
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