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Die Lausitzer Rundschau Cottbus zur Politiker-Forderung eines Lösegeld-Fonds der Wirtschaft

Archivmeldung vom 06.05.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.05.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Hält man einem Politiker ein Mikrofon unter die Nase, weiß er was zu sagen. Manchmal Sinnvolles, manchmal Unsinniges. Der SPD-Bundestagsabgeordnete Ottmar Schreiner schlägt jetzt allen Ernstes vor, die Wirtschaft zu verpflichten, einen Lösegeld-Fonds einzurichten, um im Ausland entführte Mitarbeiter deutscher Firmen notfalls freikaufen zu können.

Deutsche Unternehmen, die in gefährlichen Ländern wie dem Irak ihr Geld verdienten, dürften das Risiko nicht allein dem Steuerzahler überlassen. Schreiner ist fraglos ein profilierter Arbeits- und Sozialpolitiker. Aber mit diesem Vorschlag bedient er die Stammtische und schießt übers Ziel hinaus.
,,Wir sind sehr froh, noch am Leben zu sein", hatten René Bräunlich und Thomas Nitzschke nach einem Entführungsmartyrium von 99 Tagen bekannt. Können wir es nicht dabei bewenden lassen und uns mit den beiden über ihr ,,geschenktes" zweites Leben freuen? Es mag Lösegeld geflossen sein, ja. Weitere Spekulationen darüber verbieten sich jedoch, um Nachahmungstäter nicht zu animieren. Exakt in diese Schublade gehört Schreiners abstruser Vorschlag. Ein Millionen-Lösegeld-Fonds der Wirtschaft käme einem Aufruf zu weiteren Entführungen gleich.

Quelle: Pressemitteilung Lausitzer Rundschau

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