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Mitteldeutsche Zeitung: zu Gesundheitsreform

Archivmeldung vom 14.08.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.08.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Was aber tun, wenn die Versicherten den Zusatzbeitrag nicht zahlen? Rösler Lösung: Die Kassen melden den Arbeitgebern säumige Zahler, die Arbeitgeber behalten dann zwei Prozent des beitragspflichtigen Einkommens ein und leiten das Geld den Kassen zu. Einfach, unbürokratisch, schnell.

Trotz alledem hinterlässt das Vorhaben ein ungutes Gefühl. Dass Arbeitgeber im Auftrag von Sozialversicherungen als Inkasso-Unternehmen handeln sollen, mag juristisch korrekt sein. Für das Verhältnis zwischen Belegschaft und Betriebsleitung ist der Vorschlag Gift. Zumal der Eindruck entstehen könnte, die Arbeitgeberseite erbringe somit eine Gegenleistung für das Einfrieren ihres Finanzierungsanteils am Gesundheitssystem. Der Vorwurf der Kungelei wird nicht lange auf sich warten lassen. Daher sollten die Unternehmen nachdenken, ob sie zum Erfüllungsorgan der Kassen werden wollen.

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung

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