Rheinische Post: Kommentar: Israel als Vorwand
Archivmeldung vom 13.10.2017
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Freigeschaltet durch André OttDass die Unesco über die Jahre immer stärker zur Bühne nicht nur von scharfen Kritikern, sondern auch von erbitterten Feinden Israels geworden ist, muss man leider einräumen. In der Kulturorganisation der Vereinten Nationen hat sich zusehends eine anti-israelische Haltung verfestigt, die mit ihrem Auftrag, das Verständnis der Nationen untereinander zu befördern, nicht zu vereinbaren ist.
Das hatte dazu geführt, dass die USA schon unter Barack Obama 2011 auf Distanz zur Unesco gingen und ihr den Geldhahn zudrehten. Für Obamas Nachfolger Donald Trump war die Haltung der Unesco zu Israel jedoch wohl nur ein Vorwand. Der Rückzug aus der Weltorganisation passt in die Strategie der Trump-Regierung, die multilateraler Politik misstrauisch bis offen feindlich gegenübersteht. Die Aufkündigung des Pariser Klima-Abkommens passt ebenso in dieses Denkmuster wie die drohende Demontage des iranischen Atom-Deals. Trump und seine Anhänger sind fest davon überzeugt, dass Amerika es im Alleingang am besten richten kann. Welch groteske Fehleinschätzung.
Quelle: Rheinische Post (ots)