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Lausitzer Rundschau: Zur Verleihung der Alternativen Nobelpreise

Archivmeldung vom 14.10.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.10.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Schon als er entstand, war der Alternative Nobelpreis ein Gegenmodell zum klassischen: Die Nobelstiftung weigerte sich, auch einen Preis für Ökologie und Entwicklung zu vergeben. Mittlerweile jedenfalls hat der Alternative Nobelpreis mancher der klassischen Auszeichnungen den Rang abgelaufen.

Das zeigt sich auch in diesem Jahr, mit der Ehrung des kanadischen Klimaforschers David Suzuki, des Regenwaldschützers René Ngongo, des Atomkraftgegners Alyn Ware und der Armenärztin Catherine Hamlin. Denn im Gegensatz etwa zum frisch gekürten Friedensnobelpreisträger Barack Obama stehen diese Ausgezeichneten wirklich für Veränderung. Sie stehen für handfeste Projekte im Kampf gegen den Klimawandel und die Armut. Sie stehen für Baumanpflanzungen in tropischen Regenwäldern und den Kampf gegen Geburtsfisteln bei afrikanischen Frauen, die Urin verlieren und stigmatisiert werden, wenn eine Behandlung fehlt. Sie stehen für den alltäglichen Kampf gegen den Klimawandel und die Armut. Sicher, das ist unspektakulär. Kriege werden wegen Geburtsfisteln nicht geführt, und einen Lehrstuhl an einer amerikanischen Elite-Universität erhält man für solche Operationen auch nicht. Die Träger des Alternativen Nobelpreises sind auch keine Obamas, die jeden Tag im Fernsehen sind. Aber gerade diese stillen Helden haben ihren Preis verdient. Und das vielleicht sogar noch etwas mehr als der Präsident der USA.

Quelle: Lausitzer Rundschau

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