Neues Deutschland: Wechseln Sie mal richtig!
Archivmeldung vom 28.12.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittSchluss mit Rauchen, nur noch fettarme Kost, weniger Hochprozentiges - in der Zeit zwischen den Jahren schmieden viele Bundesbürger Pläne, die sie ab Januar unbedingt in die Tat umzusetzen gedenken. Ein Vorsatz, der sich ziemlich bequem verwirklichen ließe, kommt dabei aber noch viel zu selten vor: den Stromanbieter wechseln.
Bislang hält die große Mehrheit der Bundesbürger - trotz allen Ärgers über die regelmäßigen Strompreiserhöhungen - ihrem Versorger die Stange. Der ist entzückt, mit der heimlichen Erhöhung der eigenen Gewinnmargen durchzukommen. Und freut sich schon auf den nächsten Vorwand, erneut die Tarife anzuheben. Dabei hat jeder Stromkunde die Möglichkeit, den Anbieter zu wechseln. Das ist wohl die einzige positive Folge der Liberalisierung des Energiemarktes, die ansonsten private Oligopolstrukturen zum Wohle von E.on, RWE & Co. geschaffen hat.
Doch auch Wechseln will gelernt sein. Im Wildwuchs der Tarife finden sich scheinbar preisgünstige Angebote, die sich beim Studieren des Kleingedruckten als nachteilig entpuppen können. Ohnehin ist das billigste Angebot nicht unbedingt das wirkungsvollste: Wer die Konzerne richtig ärgern will, sollte auf Ökostrom setzen und einen Anbieter wählen, der selbst in neue Anlagen investiert und nicht nur Strom aus alten norwegischen Wasserkraftwerken vermarktet. Also wechseln Sie mal richtig!
Quelle: Neues Deutschland