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NRZ-Kommentar zu den Reaktionen des IOC auf den Krieg in Georgien

Archivmeldung vom 11.08.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.08.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Den Einfluss der olympischen Bewegung auf Friedensbemühungen zu überhöhen, ist ebenso falsch wie ihn auf Null zu reduzieren. In einer Welt, in der angesichts wachsender Ohnmacht von politischen Vermittlern der Symbolik eine wachsende Bedeutung zukommt, sind Gesten nicht zu gering zu schätzen.

Umso befremdlicher, dass IOC-Präsident Jacques Rogge angesichts des Ausbruchs der Kriegshandlungen im Kaukasus die Gelegenheit verstreichen ließ, öffentlich einen Friedensappell an Russland und Georgien zu richten. Selbst sein umstrittener Vorgänger Juan Antonio Samaranch hatte 1994 bei der Eröffnungsfeier der Winterspiele in Lillehammer die damaligen Kriegsparteien auf dem Balkan aufgefordert: "Legt die Waffen nieder." Nachdem das IOC bereits mit den chinesischen Machthabern paktiert hat, wollen die Olympier es sich wohl auch nicht mit Russland, dem Gastgeber der Winterspiele 2014 in Sotschi, verderben. So blieb es den Schützinnen Natalja Paderina (Russland) und Nino Salkukwadse (Georgien)  überlassen, ein Zeichen zu setzen. Angesichts der feigen IOC-Haltung  könnte es nicht einmal mehr verwundern, würde die demonstrativen Umarmung zwischen den beiden Sportlerinnen  am Schießstand (!)  als unzulässige politische Demonstration getadelt werden...

Quelle: Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung

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