Rheinische Post: Gaza droht Gewalt
Archivmeldung vom 28.06.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Nahe Osten steht vor einem ungeheuren Gewaltausbruch. Die Israelis haben an der Grenze zum Gazastreifen starke Militärverbände zusammengezogen, die Palästinenser errichten Barrikaden und geben Panzerfäuste aus. Wer sich den Forderungen der jeweils anderen Seite beugt, verliert sein Gesicht und gilt als Schwächling.
Israel wird
seinen entführten Soldaten keinesfalls in der Gewalt der
Palästinenser lassen. Es würde sonst seinen eigenen Grundsätzen
untreu.
Die Konsequenz dieser Eskalation ist berechenbar, doch das entschärft
nicht den Konflikt, der sich nicht länger nur auf die Konfrontation
zwischen Israelis und Palästinensern reduzieren lässt. Der interne
Machtkampf innerhalb der Palästinenser zwischen dem moderaten
Präsidenten Abbas und den konfliktsuchenden Extremisten von Hamas und
des Dschihad ist längst nicht entschieden. Daran ändert auch das
Abkommen zur nationalen Einigung nichts, in dem Israel gestern
indirekt anerkannt wird. Es sind eben nicht die Palästinenser, die
dies tun, sondern nur einige Gruppierungen, die die politische Lösung
suchen. Die Kreise, die den Soldaten entführten, halten an der
Konfrontation fest und schwächen so politische
Palästinenser-Positionen.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post