Lausitzer Rundschau: Ein Eigentor Arlines wollen Flugverkehr wieder aufnehmen
Archivmeldung vom 20.04.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWirtschaftlichkeit gegen Sicherheit - niemals dürfen diese beiden Faktoren gegeneinander stehen. Jedenfalls nicht bei einer Technologie, die wie die Luftfahrt selbst kleinste Fehler nicht verzeiht. Erinnert sei an den Absturz des Air-France-Airbusses am 1. Juni 2009 vor Brasilien, bei dem 228 Menschen starben. Weil die Piloten, vielleicht aus Zeit- und Kostengründen, ein Unwetter nicht weiträumig umflogen, sondern mitten hindurch und dabei offenbar die Geschwindigkeitsmesser vereisten.
Außerdem ist Sicherheit auch Wirtschaftlichkeit. Denn wer sie missachtet, wird keinen ökonomischen Erfolg haben. Die Menschen werden Buchungen meiden, wo sie nicht wissen, ob alles getan wird, um Unfälle zu verhindern. Und erst recht, wo sie hören, dass Gefahren schöngeredet werden. So gesehen haben die Luftfahrtgesellschaften mit ihrer Kritik an Verkehrsminister Peter Ramsauer ein Eigentor geschossen. Sie haben den Eindruck erweckt, als wollten sie trotz der Vulkanasche in die Luft, frei nach dem Motto: Wird schon gut gehen. Handeln sie auch in anderen Fällen nach dieser Maxime? Dieser Gedanke wird auch dann noch aufkommen, wenn sich alles wieder normalisiert hat. Ramsauer hingegen hat die Entscheidungen über Luftraumsperrungen den dafür zuständigen Behörden und Experten überlassen. Mag sein, dass diese Entscheidungsabläufe nach der jetzigen Krise überarbeitet werden müssen, um die Fluggesellschaften besser zu beteiligen. Für den Moment aber galten diese Regeln und waren einzuhalten. Mit dem nassen Daumen im Wind konnte niemand die Gefahr abschätzen. Übrigens auch die Lufthansa nicht.
Quelle: Lausitzer Rundschau