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Mittelbayerische Zeitung: Zum Anti-Banken-Protest in New York

Archivmeldung vom 19.11.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.11.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Behörden in den USA machen einen Fehler, wenn sie glauben, sie können das Problem "Occupy Wall Street" mit Gewalt beseitigen. Damit werden sie genau das Gegenteil erreichen: neuen Protest, neue Sympathisanten, neue Aktionen. Denn die Occupy-Bewegung kommt nicht von irgendwo her. Sie rekrutiert sich zumindest in den USA aus denjenigen, die selbst um Heim, Arbeitsplatz oder Vermögen gebracht wurden - oder um all das zusammen.

Die Anhänger der Bewegung kommen aus allen Schichten. Sie sind kein Randgruppenphänomen. Sie sind die Stimme all derjenigen, die in den Jahren nach der Lehman-Pleite das Gefühl nicht loswerden, dass etwas in ihrem Land gar nicht mehr stimmt - und ihre Zahl steigt, je länger und härter die Krisenfolgen sich im Alltag der Amerikaner bemerkbar machen. Ein Jahr vor der Präsidentschaftswahl wird Occupy Wall Street nicht verschwinden. Im Gegenteil. Die US-Politik muss die Proteste der Straße ernst nehmen, will sie auch in der Zukunft von einem immer größer werdenden Teil der Gesellschaft ernst genommen werden.

Quelle: Mittelbayerische Zeitung (ots)

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