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Allgemeine Zeitung Mainz: zu Telekom-Prozess

Archivmeldung vom 08.04.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.04.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Knapp 17000 Kläger, 2600 Klagen und 800 Anwaltskanzleien - die Dimensionen des Telekom-Prozesses sind gigantisch. Doch dieser Aufwand steht in keinem Verhältnis zum möglichen Ertrag für die Aktionäre. Denn es steht zu befürchten, dass am Ende für die betroffenen Anteilseigner nur wenig herausspringt.

An die 20 Jahre kann es dauern, bis das Gericht ein Urteil fällt. Doch unabhängig vom Ausgang des Verfahrens steht bereits jetzt fest, dass die Telekom und vor allem Ex-Vorstandschef Ron Sommer große Schuld auf sich geladen haben. Das Management hat wider besseres Wissen den Menschen in diesem Land das Bild von der vermeintlich sicheren Volksaktie vorgegaukelt - flankiert von frohlockenden Analysten, die wieder einmal den Eindruck erweckten, die Börse sei eine Einbahnstraße zum Geldverdienen. Dass sie es nicht ist, mussten die Aktionäre schmerzvoll erkennen. Die T-Aktie sollte hierzulande die Basis für eine neue Aktienkultur legen. Dieses Projekt ist grandios gescheitert. Heute muss sich die Telekom den Vorwurf gefallen lassen, es gehe zu einem guten Teil auf ihre Kappe, dass sich immer weniger Anleger aufs Parkett trauen. Doch auch die Kleinaktionäre selbst sind nicht frei von Schuld. Für Engagements am Kapitalmarkt reicht es nicht, sich nur den Börsenprospekt anzuschauen und auf die sonore Stimme von Werbeträger Manfred Krug zu vertrauen. Jedem, der in Aktien investiert, muss klar sein, auf was er sich im Kern einlässt: auf eine Wette. Trösten wird diese Erkenntnis die gebeutelten Aktionäre allerdings nicht. Ihnen steht noch einiges bevor. So werden sie lernen müssen, dass bei solchen Prozessen am Ende vor allem einer gewinnt: der Anwalt.

Quelle: Allgemeine Zeitung Mainz

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