WAZ: Zurückhaltung
Archivmeldung vom 21.08.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittNoch einmal steht Monika Weimar, die längst wieder ihren Mädchennamen trägt, im Mittelpunkt. Wie kaum ein anderer Fall hat der Mord an den Weimar-Töchtern Melanie und Karola die Öffentlichkeit bewegt. Verteidiger und viele Journalisten haben vergeblich versucht, ihre Verurteilung zu verhindern.
Sie kamen gegen
die Fülle von belastenden Indizien nicht an. Jetzt sollte der Fall
ein Ende finden. Monika Weimar hat ein Recht auf Resozialisierung,
die durch immer weitere Medienberichte nur erschwert wird. Mit 48
Jahren ist sie jung genug, ein neues Leben nach der Haft zu beginnen.
Auch wenn Journalisten, vielleicht auch Anwälte, sie mit Geld für
exklusive Storys locken werden. Zurückhaltung sei unserem eigenen
Berufsstand empfohlen. Dass Monika Weimar früher mit einem Buch,
Fernsehauftritten und Interviews offenbar Geld verdiente, stieß nicht
nur Juristen sauer auf. Und wie musste es erst auf die Eltern des
ermordeten Jakob von Metzler wirken, als der verurteilte Mörder
Magnus Gäfgen kürzlich mit einer Stiftung für Kinder und dem Buch
„Allein mit Gott” von sich reden machte?
Quelle: Pressemitteilung Westdeutsche Allgemeine Zeitung