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Neue OZ: Flächenbrand verhindern

Archivmeldung vom 07.05.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.05.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Griechenland steht am Abgrund - und mit den Hellenen der Euro. Das bisherige Krisenmanagement Europas hat das Vertrauen der Finanzmärkte in die Stabilität der Gemeinschaftswährung noch weiter erschüttert, weil der Union eine klare Führung fehlt.

Es ist bitter, dass US-Präsident Obama den Streit über Rettungsmaßnahmen zwischen Deutschland und Frankreich schlichten musste. Der Bundesregierung war wohl die Brisanz der Lage nicht klar. Jetzt muss die Ausweitung des Buschfeuers zu einem Flächenbrand verhindert werden. Deshalb ist es richtig, zügig ein Rettungspaket zu verabschieden. Doch damit wird nur Zeit gewonnen. Die finanzpolitische Bombe tickt noch.

Da hilft auch kein Schimpfen auf die Banken - die harte Wahrheit ist: Griechenland wird in einer Rezession versinken und das Sparprogramm kaum umsetzen können. Athen dürfte weiter auf Transferzahlungen aus Deutschland angewiesen sein, die aus Rücksicht auf die Wut des Wählers als Kredite getarnt werden. Zudem zeichnen sich in Portugal und Spanien die nächsten Krisen ab.

Wirtschaftliche Stagnation, Schuldenlast, 20 Prozent Arbeitslose und eine Immobilienblase: Madrid könnte Athens Schicksal teilen. Europa braucht daher jetzt einen neuen Gründungspakt auf Basis von Budgetdisziplin in den Euro-Staaten und Eingriffsmöglichkeiten. Andernfalls droht der Euro für Deutschland zu teuer zu werden. 

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung

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