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Allg. Zeitung Mainz: Keine guten Zeiten

Archivmeldung vom 29.10.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.10.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Nein, es sind keine guten Zeiten für die Bahn. Die ICE-Flotte lahmt nun bereits seit einigen Monaten, die Kunden sind sauer, der Börsengang wurde verschoben, und zu alledem kam auch noch ans Licht, dass der Vorstand beim Verkauf der Anteile hohe Boni kassieren soll.

Etwas viel auf einmal. Kein Wunder, dass es um den angelegentlich etwas raubeinigen Bahnchef Mehdorn ruhiger geworden ist. Dabei geht das vorläufige, der Finanzkrise geschuldete Aus für den Börsengang nicht auf seine Kappe, und auch die Schuldfrage bei den fortgesetzten ICE-Pannen muss erst noch geklärt werden. Doch gänzlich unpassend ist angesichts der Lage der Bahn die Vereinbarung, dass beim Börsengang Millionenbeträge für die Vorstände fällig werden, Geld, das schlussendlich der Staat und damit der Steuerzahler locker machen muss. Zahlungen dieser Art mögen ja in Managerkreisen durchaus üblich sein, aber nicht alles, was Usus ist, muss deshalb auch zu jeder Zeit der beste Weg sein. Man könnte auch sagen, dass das Verhalten von Mehdorn und Co. instinktlos ist - sie sollten es schleunigst korrigieren. Wenig glanzvoll, um nicht zu sagen verheerend, ist auch die Rolle des zuständigen Ministeriums: Da vereinbart der Staatssekretär die Boni für den Vorstand und erzählt es seinem Minister nicht. Aber es ist ja nicht das erste Mal, dass das Verkehrsressort in Sachen Bahn unglücklich agiert.

Quelle: Allgemeine Zeitung Mainz

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