Rheinische Post: Teure Krankenkasse
Archivmeldung vom 07.01.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittPrivate und gesetzliche Krankenversicherungen erhöhen derzeit wieder teils drastisch die Beiträge. Aber aus unterschiedlichen Gründen. Die Gesetzlichen leiden unter einem Mangel an Wettbewerb, der kostendämpfend wirken würde. Erstens, weil ihre Leistungen per Gesetz zum Gleichschritt gezwungen werden. Und zweitens, weil "reiche" Kassen erhebliche Ausgleichszahlungen an "arme" Kassen leisten müssen.
Die Privaten haben diesen Wettbewerb und funktionieren offenbar besser. Jedenfalls würden sich immer mehr Bürger lieber privat versichern. Aber anstatt die Beitragszahler mit mehr Qualität an die Gesetzlichen zu binden, hat Gesundheitsministerin Ulla Schmidt auf die Schwächung der Privaten gesetzt. Zum Beispiel hat sie die Verdienstgrenze, die erreicht werden muss, um überhaupt wechseln zu dürfen, in unfaire Höhen getrieben. Oder die Privaten gezwungen, Angebote zu machen, die denen der gesetzlichen Kassen sehr ähneln. Damit hat die Ministerin das für Versicherungen lebensnotwendige Prinzip der Vertragsfreiheit außer Kraft gesetzt. Jetzt werden die Unterschiede zwischen Gesetzlichen und Privaten kleiner beide werden teurer. Das ist das Ergebnis dieser destruktiven Politik.
Quelle: Rheinische Post (von Thomas Reisener)