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Neue OZ: Kommentar zu deutsch-französischen Beziehungen

Archivmeldung vom 15.07.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.07.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der 14. Juli steht mittlerweile dick unterstrichen im Terminkalender deutscher Politik. Im vergangenen Jahr nahm Kanzlerin Angela Merkel an der Militärparade zum französischen Nationalfeiertag teil, diesmal erhielt Horst Köhler die Ehre - als erster Bundespräsident überhaupt.

Deutsche Soldaten durften schon vor 15 Jahren dabei sein. Das alles symbolisiert mehr als nur Normalität zwischen den einst verfeindeten Nachbarn. Es ist Ausdruck von gewachsenem Vertrauen, Respekt und Kooperationswillen.

Dies beruht auf Gegenseitigkeit: Dem Wunsch der französischen Regierung, die Deutschen beim feierlichen Gedenken an den Sturm auf die Bastille 1789 zu integrieren, entspricht die Entscheidung Köhlers, auch seine zweite Amtszeit mit repräsentativen Besuchen in Warschau und Paris zu beginnen. Der deutsch-französische Motor funktioniert aber auch auf der sachbezogenen Arbeitsebene und treibt den Tanker Europa voran.

So weit, so gut. Doch professionelle Nachbarschaften müssen auch im Privaten gelebt werden. Jugendaustausche, Klassenfahrten ins Nachbarland und bilingualer Unterricht sind zwar längst etabliert. Doch diese Pflänzchen wollen gepflegt werden. Nachdenklich stimmt es da, dass immer weniger Europäer Deutsch lernen und auch das Interesse für Französisch an deutschen Schulen schwindet.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung

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