RNZ: Vorgeschoben
Archivmeldung vom 24.09.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittJohannes Schmalzl ist als Generalbundesanwalt am Ende, ehe er im Amt war. So sehr er sich mit seinem Wutausbruch selbst geschadet hat - dass die fatale Mail an seinen Kritiker publik wurde, ist bestimmt kein Zufall. Die Chance, die FDP-Bundesjustizministerin zu düpieren, konnte sich die Opposition nicht entgehen lassen.
Leutheusser-Schnarrenberger hatte ihn vorgeschlagen. Sein Scheitern ist auch ihres. Doch den Schuh, sie habe einen gänzlich ungeeigneten Parteifreund ausgewählt, muss sie sich nicht anziehen. Er hat wenig Erfahrung als Staatsanwalt, aber die Kritik daran wirkt vorgeschoben. (...) Und doch: Ohne FDP-Parteibuch wäre Schmalzl wohl nie Kandidat geworden. So laufen, leider, solche Besetzungsrunden. Die Union gönnt der FDP den Bundesanwalt und hofft selbst auf den nächsten Verfassungsrichter. Und selbst die hiesige Landesregierung war bereit, für ihn zu stimmen: Grün-Rot hätte dann das Stuttgarter Regierungspräsidium im eigenen Sinne neu besetzen können.
Quelle: Rhein-Neckar-Zeitung (ots)