Rheinische Post: Wasser ist das kostbarste Gut
Archivmeldung vom 13.11.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWer heute in NRW ein Glas Wasser aus der Leitung trinkt, nimmt vielerorts eine bunte Mischung aus Arzneimittel-Rückständen zu sich. Mögen die Mengen, die durch die bisherigen Messmethoden festgestellt werden, bislang gering sein: Viele Menschen haben kein gutes Gefühl dabei, einen Cocktail mit Resten von Psychopharmaka, Blutfett-Senkern und Antibiotika zu sich nehmen.
Technisch ist es längst möglich, die
unliebsamen Substanzen aus dem Wasser zu fischen. Allerdings fehlt es
vielen Stadtwerken an Bereitschaft, in neue Filter zu investieren.
Dies würde die Gewinne schmälern, die benötigt werden, um die
Defizite, die im Nahverkehr verursacht werden, auszugleichen. Der
Vorstoß von NRW-Umweltminister Eckhard Uhlenberg (CDU), Grenzwerte
für Arzneimittelrückstände festzuschreiben, ist ein Schritt in die
richtige Richtung. Er zwingt die Wasserwerke dazu, Geld für moderne
Filteranlagen auszugeben. Die Erfahrungen des PFT-Skandals zeigen,
dass Selbstverpflichtungen nicht ausreichen. Nachdem das Umweltgift
in Möhne und Ruhr entdeckt worden war, hatten sich die betroffenen
Wasserwerke vor Konsequenzen gedrückt. Auch die Pharmaindustrie muss
über die Abwasserabgaben in die Pflicht genommen werden, damit sie
umweltverträglichere Medikamente produziert. Reines Wasser ist unser
kostbarstes Gut.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post