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Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zur aktuellen Pisa-Studie

Archivmeldung vom 22.11.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.11.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott

In nahezu jeder Stellenausschreibung wird heutzutage vom Bewerber Teamfähigkeit verlangt. Da erscheint die aktuelle Auswertung der PISA-Studie sehr erfreulich: Beim Problemlösen in der Gruppe liegen deutsche Schüler deutlich über dem OECD-Durchschnitt. Sieht man genauer hin, gibt es aber durchaus Anlass für Kritik.

Zum einen sind die Unterschiede zwischen besonders starken und besonders schwachen Schülern in Deutschland größer als im Durchschnitt der teilnehmenden Länder. Das zeugt von einer Ungleichheit im deutschen Schulsystem, die bereits in früheren Studien bemängelt wurde, an der sich aber bisher nichts geändert hat. Zum anderen legt PISA mehr Wert auf alltagspraktische Fertigkeiten als auf ein breites Allgemeinwissen. Wenn PISA-Chefkoordinator Andreas Schleicher leichthin sagt, sogenanntes "Abfragewissen" könne man ja googeln, dann übersieht er dabei Folgendes: Nur, wer über eine solide Allgemeinbildung verfügt, kann auch Aufgabenstellungen durchdringen und sinnvolle Lösungen erarbeiten - allein oder in der Gruppe ist dann egal.

Quelle: Mittelbayerische Zeitung (ots)  von Louisa Knobloch

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