Südwest Presse: Kommentar zu Eon Hanse
Archivmeldung vom 22.11.2005
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittJetzt müssen die Norddeutschen bald mit dem Klingelbeutel für ihren regionalen Gasversorger Eon Hanse von Haus zu Haus ziehen. Diese Botschaft wollte der größte deutsche Erdgaskonzern Eon offenbar der staunenden Öffentlichkeit zwischen den Zeilen mitteilen, die die gestrige Offenlegung der Preiskalkulation kaum noch erwarten konnte.
In Wirklichkeit grenzt es an eine Dreistigkeit, was der mit Abstand
größte deutsche Erdgasversorger seinen Nord-Ableger aufführen ließ.
Dieses Zahlenwerk ist kaum eines Blickes würdig. Volksverdummung
nennt man es gemeinhin, wenn man einen Informationsgehalt vorgaukelt,
der aber vorn und hinten nicht geliefert wird. Es mag ja sein, dass
die von Eon verwendete Methode zur Kostenermittlung zu den
veröffentlichten Bestandteilen des Erdgaspreises führt. Aber
überprüfen lässt sich dies so nicht ansatzweise. Dies gilt erst recht
für die weitaus wichtigere Fragen, ob die so ermittelten Tarife
tatsächlich angemessen sind.
Falls Eon Hanse dem Hamburger Landgericht den gleichen Zahlensalat
auftischt, braucht man sich in der Düsseldorfer Konzernzentrale nicht
zu wundern, wenn sich die Richter damit nicht abspeisen lassen. Jetzt
wird mit hoher Wahrscheinlichkeit per Gericht - und sei es am Ende
vom Bundesgerichtshof - geklärt, wie eine angemessene
Veröffentlichung einer Preiskalkulation auszusehen hat.
Quelle: Pressemitteilung Südwest Presse