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Mitteldeutsche Zeitung: zu Karstadt

Archivmeldung vom 04.09.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.09.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der Jubel erhält rasch einen Dämpfer, wenn man sich anschaut, was der Milliardär Berggruen mit der insolventen Warenhauskette vorhat. Er akzeptiert zwar den ausgehandelten Sanierungstarifvertrag und will alle Beschäftigten halten.

Doch die angekündigte Investitionssumme von rund 70 Millionen Euro ist knapp angesichts der Mammut-Aufgabe, die Berggruen stemmen muss: Ein tragfähiges, modernes Warenhaus-Konzept zu entwickeln. Dabei steckt er in einem Dilemma: Passt er das Warenangebot stärker an die Bedürfnisse der einzelnen Standorte an, kann er im Einkauf nicht mehr über große Mengen hohe Rabatte herausschlagen. Ohne Spezialisierung dürfte er aber kaum Chancen im Wettbewerb haben. Es wäre deshalb nicht abwegig, wenn sich Berggruen in rund zwei Jahren aus der schwierigen Lage befreit, indem er die Filetstückegewinnbringend verkauft.

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung

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