Südwest Presse: Kommentar zu Immobilien
Archivmeldung vom 21.07.2006
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Freigeschaltet durch Jens BrehlEs ist erst wenige Jahre her, da unkten Immobilienexperten, viele Großstädte entwickelten sich zu Leerstandsmetropolen, weil die Deutschen aussterben. Nun droht Wohnungsnot.
Ernstlich verwundern kann der Mangel an bezahlbarem Wohnraum in
baden-württembergischen Ballungsräumen und Universitätsstädten
freilich niemanden: Niedrige Renditen, geringe Wertzuwächse, gesenkte
staatliche Förderungen und verschärfte Mietgesetze haben viele
Investoren abgeschreckt, ihr Geld langfristig in den Bau oder die
Sanierung von Wohnungen zu stecken. Die derzeit auf dem Wohnungsmarkt
aktiven ausländischen Beteiligungsgesellschaften betrachten den
Wohnungskauf ohnehin nur als reines Finanzgeschäft.
Der Wohnungsmangel in den Ballungszentren ist aber auch Folge einer
verfehlten Förderpolitik, die auf den Eigenheimbau im Grünen setzte.
Das rächt sich nun angesichts des Trends "zurück in die Stadt". Die
Landesregierung hat bisher wenig getan, um auf den Wohnungsmangel zu
reagieren. Dabei wäre es bitter nötig, die Wohnungspolitik zu
überdenken. Dabei geht es nicht nur um höhere Mittel im
Landeswohnraum-Förderungsprogramm, sondern auch um eine Konzentration
der Gelder und neue Belegungskriterien. Überdies wäre es drängende
Aufgabe der Kommunen, zukunftsorientierte Wohnkonzepte auf
Brachflächen zu entwickeln und umzusetzen.
Quelle: Pressemitteilung Südwest Presse